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30.08.2022
Wir entfachen Magie!
Mit großem Trubel, Einblicken in die kommenden Premieren, einer originellen Show und einer Party beginnt eine neue spannende Spielzeit an der Staatsoperette.
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Am 3. September – im Rahmen des Kraftwerk Mitte Festes – startet die Staatsoperette die Saison 2022/23, in der sie ihr 75-jähriges Bestehen feiert.
Während auf dem Kraftwerk-Mitte-Gelände das beliebte Sommerfest unter dem Motto „Tanz, Tanz, Tanz!“ in vollem Gange ist, bei dem u.a. auch das Bläserensemble der Staatsoperette Kraftblech Mitte vertreten sein wird, bieten Solist*innen erste musikalische Einblicke in die kommenden fünf Premieren.
Als Höhepunkt des Tages präsentiert sich das Staatsoperetten-Ensemble in einer rasanten „One-Minute-Show“. Bei diesem Format stellen sich alle Sänger*innen, Tänzer*innen sowie Chor und Orchester mit einzigartigen künstlerischen Beiträgen vor – jedoch hat jede*r nur eine Minute Zeit dafür.
Intendantin Kathrin Kondaurow wird diesen Überraschungs-Abend moderieren und u. a. „Die drei Tenöre“, eine zauberhafte artistische Nummer in schwindelerregender Höhe, einen ungeschickten Zauberer und natürlich magische Klänge ankündigen können.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Kraftwerk Mitte Fest
3. September | 11 bis 19 Uhr
11 Uhr | Kraftblech Mitte | Bühne Wettiner Platz
11.30 und 13.20 Uhr | Führungen durch die Staatsoperette
16 Uhr | Saisonvorschau | Kranfoyer
19 Uhr | One-Minute-Show | Saal der Staatsoperette
21 Uhr | Party | Foyer
Während auf dem Kraftwerk-Mitte-Gelände das beliebte Sommerfest unter dem Motto „Tanz, Tanz, Tanz!“ in vollem Gange ist, bei dem u.a. auch das Bläserensemble der Staatsoperette Kraftblech Mitte vertreten sein wird, bieten Solist*innen erste musikalische Einblicke in die kommenden fünf Premieren.
Als Höhepunkt des Tages präsentiert sich das Staatsoperetten-Ensemble in einer rasanten „One-Minute-Show“. Bei diesem Format stellen sich alle Sänger*innen, Tänzer*innen sowie Chor und Orchester mit einzigartigen künstlerischen Beiträgen vor – jedoch hat jede*r nur eine Minute Zeit dafür.
Intendantin Kathrin Kondaurow wird diesen Überraschungs-Abend moderieren und u. a. „Die drei Tenöre“, eine zauberhafte artistische Nummer in schwindelerregender Höhe, einen ungeschickten Zauberer und natürlich magische Klänge ankündigen können.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Kraftwerk Mitte Fest
3. September | 11 bis 19 Uhr
11 Uhr | Kraftblech Mitte | Bühne Wettiner Platz
11.30 und 13.20 Uhr | Führungen durch die Staatsoperette
16 Uhr | Saisonvorschau | Kranfoyer
19 Uhr | One-Minute-Show | Saal der Staatsoperette
21 Uhr | Party | Foyer
27.06.2022
Auf den Spuren jüdischen Lebens – Spaziergang und Konzert
Die Staatsoperette gastiert mit dem Konzertabend „Wäre es doch immer so!“ im Zentralwerk, zuvor geht es zu Fuß auf Entdeckungstour durch Pieschen.
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Der Konzertabend „Wäre es doch immer so!“ feiert die jüdischen Komponisten und Autoren des unterhaltenden Musiktheaters und Kinos im frühen 20. Jahrhundert. Nicht nur in den großen Theatern waren sie tonangebend – sie waren ebenso zu Hause auf den Kleinkunstbühnen und in den Filmstudios Europas, bevor viele von ihnen auswanderten oder in die Emigration gezwungen wurden. Sie kamen aus Polen, Russland, Österreich und Deutschland und schrieben in ihren Liedern über die Erfahrungen des Exils, über Kurioses der neuen Heimat, über Liebe und die trivialen Freuden des Lebens.
Laila Salome Fischer und Bryan Rothfuss bringen von Instrumentalist*innen begleitet ein Repertoire zu Gehör, das neben Filmschlagern, Tango und Klezmer auch die berührenden und gewitzten jiddischen Operettenlieder umfasst, die einst in den Unterhaltungsvierteln der amerikanischen Metropolen aufgeführt wurden und heute fast vergessen sind.
Bereits um 17 Uhr lädt die Gesellschaft für Jüdisch-Christliche Zusammenarbeit Dresden e.V. zum Spaziergang „Jüdisches Leben in Pieschen“ ein. Der 45-minütigen Rundgang startet am Haupteingang des Zentralwerks, die Teilnahme ist kostenlos.
„Wäre es doch immer so!”
Konzert mit Unterhaltungsmusik jüdischer Komponisten
1. Juli | 20 Uhr | Zentralwerk (Riesaer Straße 32, 01127 Dresden)
Karten für 15 € | erm. 12 € | freie Platzwahl
unter www.staatsoperette.de | T. 0351 32042222 | karten@staatsoperette.de
Restkarten ab 19 Uhr an der Abendkasse im Zentralwerk
Laila Salome Fischer und Bryan Rothfuss bringen von Instrumentalist*innen begleitet ein Repertoire zu Gehör, das neben Filmschlagern, Tango und Klezmer auch die berührenden und gewitzten jiddischen Operettenlieder umfasst, die einst in den Unterhaltungsvierteln der amerikanischen Metropolen aufgeführt wurden und heute fast vergessen sind.
Bereits um 17 Uhr lädt die Gesellschaft für Jüdisch-Christliche Zusammenarbeit Dresden e.V. zum Spaziergang „Jüdisches Leben in Pieschen“ ein. Der 45-minütigen Rundgang startet am Haupteingang des Zentralwerks, die Teilnahme ist kostenlos.
„Wäre es doch immer so!”
Konzert mit Unterhaltungsmusik jüdischer Komponisten
1. Juli | 20 Uhr | Zentralwerk (Riesaer Straße 32, 01127 Dresden)
Karten für 15 € | erm. 12 € | freie Platzwahl
unter www.staatsoperette.de | T. 0351 32042222 | karten@staatsoperette.de
Restkarten ab 19 Uhr an der Abendkasse im Zentralwerk
Die Saison 2022/23 startet an der Staatsoperette unter dem Motto „Wir entfachen Magie!“ – einem Zitat aus der für Januar geplanten Musicalpremiere „Pippin – Die Kunst des Lebens“. Nach zweieinhalb Jahren mit beschränkter Zuschauerkapazität und kleiner besetzten Inszenierungen werden nun alle Produktionen wieder für einen vollen Zuschauersaal und mit dem kompletten Ensemble umgesetzt.
Mit fünf Premieren, elf Wiederaufnahmen, vier Konzerten sowie vielen flankierenden Formaten, die die große Vielfalt und Bandbreite des Programms und des Ensembles zeigen, begeht die Staatsoperette ihr 75-jähriges Bestehen.
DIE PREMIEREN 2022/23
In der ersten Premiere der Spielzeit nimmt die israelische Regisseurin Noa Naamat in „Die lustigen Weiber von Windsor“ einen unverbesserlichen Chauvinisten und Lebemann, der scheinbar alle Klischees eines patriarchalisch geprägten, narzisstisch agierenden Mannes erfüllt, unter die Lupe und führt ihm gewitzt seine Dekadenz vor.
Die renommierte Regisseurin kann bisher auf über 40 Produktionen an Theatern und bei Festivals in Europa, den USA und in Asien zurückblicken. Nach zweijähriger Verschiebung des Produktionsstarts ist nun Premiere am 22. Oktober 2022.
Das Pop-Musical „Pippin – Die Kunst des Lebens“ mit der Musik des vierfachen Grammy- und dreifachen Oscar-Preisträgers Stephen Schwartz steht ab Januar 2023 auf dem Spielplan. Bob Fosse zeichnete 1972 für die Regie und Choreographie der Uraufführung verantwortlich – an der Staatsoperette wird dies Simon Eichenberger verantworten. Für die Inszenierung an der Staatsoperette hat der Arrangeur Koen Schoots eine neue große Orchesterfassung angefertigt, die bisher vermutlich größte und modernste.
Die Story: Prinz Pippin, angelehnt an den Sohn Karl des Großen, wagt das Experiment und legt sein Leben in die Hände einer verheißungsvollen Prinzipalin und deren Gauklertruppe. Unter ihrer Anleitung durchläuft er verschiedene Stationen, um seinen Platz im Leben zu finden und „etwas Besonderes“ zu werden.
„Polnische Hochzeit“, die dritte Premiere, ist zugleich die deutsche szenische Erstaufführung dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Operette von Joseph Beer. Das Werk bietet musikalisch ein großes Spektrum von folkloristischen Tänzen, melancholischen Arien sowie mitreißenden Jazznummern und entwickelt teilweise eine ganz eigene Musiksprache.
Julia Huebner führt Regie. Ihre Inszenierung schwelgt zwischen nachdenklichen Untertönen von Vertreibung und Heimatlosigkeit, welche in der Geschichte der Hauptfigur anklingen, und ausgelassenen Varietébildern dieser späten Blüte der Jazzoperette.
Die Story: Freiheitskämpfer Boleslav kommt ins von Russland besetzte Polen zurück, um das Gut seines Vaters zu übernehmen und seine Jugendliebe Jadja wiederzusehen. Die ist allerdings als sechste Ehefrau seines heiratswütigen Onkels Graf Staschek vorgesehen, der weder das von ihm verwaltete Erbe noch Jadja hergeben will. Doch Staschek hat seine Rechnung ohne die ausgekochte Gutsverwalterin Suza und ihren gewitzten Plan gemacht.
Die nächste Premiere, das Familienmusical „Grimm!“, ist eine Koproduktion mit dem tjg. theater junge generation. „Grimm! – Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ stammt vom Erfolgsduo Peter Lund und Thomas Zaufke. Die Musik, die sich durch die verschiedenen Stile und Epochen mit viel Groove bewegt, mal jazzig, mal barock angehaucht, wird von einem Ensemble aus Puppen- und Schauspieler*innen des tjg. und Sänger*innen und Musiker*innen der Staatsoperette interpretiert. Regie führt Astrid Griesbach, die Musikalische Leitung hat Peter Christian Feigel.
Im Vorverkauf ab 5. September 2022
Die Story: Es war einmal ein Rotkäppchen, das sich trotz eindringlicher Warnungen auf den Weg in den finsteren Wald machte. Wer ihm dort begegnete, weiß jedes Kind: der böse Wolf! Was aber, wenn sich die Grenzen zwischen Gut und Böse auflösen und beide sich auf Anhieb sympathisch sind? Die unerhörte Freundschaft des Rotkäppchens mit dem Wolf löst unter den spießbürgerlichen Dorfbewohner*innen eine Krise aus.
Den Premierenreigen beschließt die Neuproduktion eines unvergleichlichen Klassikers, der wie kein anderer an die Staatsoperette gehört: „Die Fledermaus“. Intendantin Kathrin Kondaurow wird in ihrer zweiten Regiearbeit am Haus Johann Strauss‘ Paradestück der goldenen Operetten-Ära auf die Bühne bringen. Die Musikalische Leitung liegt bei Kapellmeister Christian Garbosnik.
In der Weihnachtszeit kommt das Märchenmusical „Cinderella“ von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II nach der digitalen Premiere vor zwei Jahren nun endlich live auf die Bühne.
Zudem begibt sich unser Konzertzyklus „Ein Lied geht um die Welt“ in die zweite Runde mit Stationen
in Wien, den Südstaaten der USA sowie den ehemaligen Ostblockländern, deren Klangvermächtnis im Operettenrepertoire nachgespürt und durch ein begleitendes Symposium inklusive Liederabend historisch-politisch eingeordnet werden soll.
SPECIALS 2022/23
Bewährte Sonderveranstaltungen wie die Talkshow „Late Night Mitte“ werden in der Spielzeit 2022/23 um weitere stückbegleitende Formate ergänzt:
Ganz neu wird es die Operetten-Disco unter dem Titel „Party-Time“ geben. Im Kranfoyer des Theaters kann dann zu Operetten-Mash-Ups und Live-Musik mit Künstler*innen des Hauses getanzt werden. Jeder Disco-Termin folgt dabei einem Motto der Spielzeit-Premieren.
Der Liederabend „Ein bisschen Horror und ein bisschen Sex“ führt zurück auf die Bühnen des „heiteren Musiktheaters“ der ehemaligen DDR mit Hits u. a. aus „Mein Freund Bunbury“, „Messeschlager Gisela“, lange verschollenen Operettenliedern und akustischen Raritäten aus den ehemaligen „Volksrepubliken“ Ungarn und Rumänien.
In Ergänzung zur deutschen szenischen Erstaufführung der „Polnischen Hochzeit“ setzt sich die Staatsoperette in dem Symposium Operette im Osten gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen kritisch mit dem Themenkomplex „Operette und der Osten“ auseinander und betrachtet u. a. die Operettenkultur der DDR und der Warschauer-Pakt-Staaten.
Die in der Spielzeit 2021/22 begonnene Zusammenarbeit mit dem Zentralkino erfährt mit der Reihe
„All singin, all dancing!“ ebenfalls eine Fortsetzung. Zu sehen sind dann Musicalfilme wie „Cinderella!
(2015), „Chicago“ (2002) oder „Into the Woods“ (2014).
Weiterhin lädt ein Diskussions- und Entdeckungsforum unter dem Titel „Früher war alles besser …?“ ein, die Neuproduktion „Die Fledermaus“ über mehrere Wochen zu begleiten. Team und Künstler*innen wollen mit dem Publikum über die Inszenierung, ästhetische und gesellschaftliche Fragen und ganz persönliche Theatererinnerungen ins Gespräch kommen.
VORVERKAUF
Ab Dienstag, 28. Juni, sind ab 12 Uhr an der Theaterkasse der Staatsoperette, telefonisch unter
0351 32042222, per E-Mail (karten@staatsoperette.de) und unter www.staatsoperette.de alle Vorstellungen der Spielzeit (außer „Grimm!“) buchbar.
Hier finden Sie das komplette Spielzeitbuch 2022/23.
Mit fünf Premieren, elf Wiederaufnahmen, vier Konzerten sowie vielen flankierenden Formaten, die die große Vielfalt und Bandbreite des Programms und des Ensembles zeigen, begeht die Staatsoperette ihr 75-jähriges Bestehen.
DIE PREMIEREN 2022/23
In der ersten Premiere der Spielzeit nimmt die israelische Regisseurin Noa Naamat in „Die lustigen Weiber von Windsor“ einen unverbesserlichen Chauvinisten und Lebemann, der scheinbar alle Klischees eines patriarchalisch geprägten, narzisstisch agierenden Mannes erfüllt, unter die Lupe und führt ihm gewitzt seine Dekadenz vor.
Die renommierte Regisseurin kann bisher auf über 40 Produktionen an Theatern und bei Festivals in Europa, den USA und in Asien zurückblicken. Nach zweijähriger Verschiebung des Produktionsstarts ist nun Premiere am 22. Oktober 2022.
Das Pop-Musical „Pippin – Die Kunst des Lebens“ mit der Musik des vierfachen Grammy- und dreifachen Oscar-Preisträgers Stephen Schwartz steht ab Januar 2023 auf dem Spielplan. Bob Fosse zeichnete 1972 für die Regie und Choreographie der Uraufführung verantwortlich – an der Staatsoperette wird dies Simon Eichenberger verantworten. Für die Inszenierung an der Staatsoperette hat der Arrangeur Koen Schoots eine neue große Orchesterfassung angefertigt, die bisher vermutlich größte und modernste.
Die Story: Prinz Pippin, angelehnt an den Sohn Karl des Großen, wagt das Experiment und legt sein Leben in die Hände einer verheißungsvollen Prinzipalin und deren Gauklertruppe. Unter ihrer Anleitung durchläuft er verschiedene Stationen, um seinen Platz im Leben zu finden und „etwas Besonderes“ zu werden.
„Polnische Hochzeit“, die dritte Premiere, ist zugleich die deutsche szenische Erstaufführung dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Operette von Joseph Beer. Das Werk bietet musikalisch ein großes Spektrum von folkloristischen Tänzen, melancholischen Arien sowie mitreißenden Jazznummern und entwickelt teilweise eine ganz eigene Musiksprache.
Julia Huebner führt Regie. Ihre Inszenierung schwelgt zwischen nachdenklichen Untertönen von Vertreibung und Heimatlosigkeit, welche in der Geschichte der Hauptfigur anklingen, und ausgelassenen Varietébildern dieser späten Blüte der Jazzoperette.
Die Story: Freiheitskämpfer Boleslav kommt ins von Russland besetzte Polen zurück, um das Gut seines Vaters zu übernehmen und seine Jugendliebe Jadja wiederzusehen. Die ist allerdings als sechste Ehefrau seines heiratswütigen Onkels Graf Staschek vorgesehen, der weder das von ihm verwaltete Erbe noch Jadja hergeben will. Doch Staschek hat seine Rechnung ohne die ausgekochte Gutsverwalterin Suza und ihren gewitzten Plan gemacht.
Die nächste Premiere, das Familienmusical „Grimm!“, ist eine Koproduktion mit dem tjg. theater junge generation. „Grimm! – Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ stammt vom Erfolgsduo Peter Lund und Thomas Zaufke. Die Musik, die sich durch die verschiedenen Stile und Epochen mit viel Groove bewegt, mal jazzig, mal barock angehaucht, wird von einem Ensemble aus Puppen- und Schauspieler*innen des tjg. und Sänger*innen und Musiker*innen der Staatsoperette interpretiert. Regie führt Astrid Griesbach, die Musikalische Leitung hat Peter Christian Feigel.
Im Vorverkauf ab 5. September 2022
Die Story: Es war einmal ein Rotkäppchen, das sich trotz eindringlicher Warnungen auf den Weg in den finsteren Wald machte. Wer ihm dort begegnete, weiß jedes Kind: der böse Wolf! Was aber, wenn sich die Grenzen zwischen Gut und Böse auflösen und beide sich auf Anhieb sympathisch sind? Die unerhörte Freundschaft des Rotkäppchens mit dem Wolf löst unter den spießbürgerlichen Dorfbewohner*innen eine Krise aus.
Den Premierenreigen beschließt die Neuproduktion eines unvergleichlichen Klassikers, der wie kein anderer an die Staatsoperette gehört: „Die Fledermaus“. Intendantin Kathrin Kondaurow wird in ihrer zweiten Regiearbeit am Haus Johann Strauss‘ Paradestück der goldenen Operetten-Ära auf die Bühne bringen. Die Musikalische Leitung liegt bei Kapellmeister Christian Garbosnik.
In der Weihnachtszeit kommt das Märchenmusical „Cinderella“ von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II nach der digitalen Premiere vor zwei Jahren nun endlich live auf die Bühne.
Zudem begibt sich unser Konzertzyklus „Ein Lied geht um die Welt“ in die zweite Runde mit Stationen
in Wien, den Südstaaten der USA sowie den ehemaligen Ostblockländern, deren Klangvermächtnis im Operettenrepertoire nachgespürt und durch ein begleitendes Symposium inklusive Liederabend historisch-politisch eingeordnet werden soll.
SPECIALS 2022/23
Bewährte Sonderveranstaltungen wie die Talkshow „Late Night Mitte“ werden in der Spielzeit 2022/23 um weitere stückbegleitende Formate ergänzt:
Ganz neu wird es die Operetten-Disco unter dem Titel „Party-Time“ geben. Im Kranfoyer des Theaters kann dann zu Operetten-Mash-Ups und Live-Musik mit Künstler*innen des Hauses getanzt werden. Jeder Disco-Termin folgt dabei einem Motto der Spielzeit-Premieren.
Der Liederabend „Ein bisschen Horror und ein bisschen Sex“ führt zurück auf die Bühnen des „heiteren Musiktheaters“ der ehemaligen DDR mit Hits u. a. aus „Mein Freund Bunbury“, „Messeschlager Gisela“, lange verschollenen Operettenliedern und akustischen Raritäten aus den ehemaligen „Volksrepubliken“ Ungarn und Rumänien.
In Ergänzung zur deutschen szenischen Erstaufführung der „Polnischen Hochzeit“ setzt sich die Staatsoperette in dem Symposium Operette im Osten gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen kritisch mit dem Themenkomplex „Operette und der Osten“ auseinander und betrachtet u. a. die Operettenkultur der DDR und der Warschauer-Pakt-Staaten.
Die in der Spielzeit 2021/22 begonnene Zusammenarbeit mit dem Zentralkino erfährt mit der Reihe
„All singin, all dancing!“ ebenfalls eine Fortsetzung. Zu sehen sind dann Musicalfilme wie „Cinderella!
(2015), „Chicago“ (2002) oder „Into the Woods“ (2014).
Weiterhin lädt ein Diskussions- und Entdeckungsforum unter dem Titel „Früher war alles besser …?“ ein, die Neuproduktion „Die Fledermaus“ über mehrere Wochen zu begleiten. Team und Künstler*innen wollen mit dem Publikum über die Inszenierung, ästhetische und gesellschaftliche Fragen und ganz persönliche Theatererinnerungen ins Gespräch kommen.
VORVERKAUF
Ab Dienstag, 28. Juni, sind ab 12 Uhr an der Theaterkasse der Staatsoperette, telefonisch unter
0351 32042222, per E-Mail (karten@staatsoperette.de) und unter www.staatsoperette.de alle Vorstellungen der Spielzeit (außer „Grimm!“) buchbar.
Hier finden Sie das komplette Spielzeitbuch 2022/23.
01.06.2022
Casanova
Premiere amm 18. Juni 2022
Revue-Operette von Johann Strauss und Ralph Benatzky (Musik) | Rudolph Schanzer und Ernst Welisch (Text)
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Revue-Operette von Johann Strauss und Ralph Benatzky (Musik) | Rudolph Schanzer und Ernst Welisch (Text)
Casanova – Eine Legende
In einer humorvollen Nacherzählung seiner Biografie stürzt sich Casanova in einen sich über alle gesellschaftliche Kreise ziehenden Liebesreigen. Als ihn seine flüchtigen Damenbekanntschaften – von der spanischen Tänzerin Dolores bis zur österreichischen Kaiserin Maria Theresia – unerwartet mit ihren eigenen Vorstellungen über Spiel und Macht in Liebesdingen konfrontieren, stößt Casanova an die Grenzen seiner schon zu Lebzeiten lancierten Legende. Doch nicht nur das: Die Begegnung mit einer verlobten Frau bringt schließlich sein Selbstbild als überzeugter Polygamist ins Wanken. Wem wird Casanova am Ende treu bleiben – einer heimlichen Liebe oder seinem Ruf?
„Casanova“ – Strauss-Hits und die Geburtsstunde der Revue-Operette
Mit der Premiere am 18. Juni kann die Staatsoperette gleichzeitig die Wiederentdeckung von „Casanova“ feiern: Nach der Berliner Uraufführung im Jahr 1928 und der Verdrängung jüdischer Kultur von den Spielplänen im Nationalsozialismus blieb das Stück weitestgehend ungespielt, nur vereinzelte halbszenische Aufführungen sind bekannt. Die Musik verantworten zwei Größen des Genres: Ralph Benatzky verwendete sowohl beliebte als auch wenig bekannte Kompositionen von Johann Strauss und lässt für „Casanova“ schwelgerische Wiener Operettenmelodien in üppigem Orchesterklang erstrahlen. Benatzky begründete mit „Casanova“ in der Verschränkung der Berliner Ausstattungsrevue mit der Musikdramaturgie der klassischen Operette das Genre der Revue-Operette.
„Casanova“ – Die Dresdner Inszenierung
Casanova, berüchtigt als Herzensbrecher und in den Geschichtsbüchern verzeichnet als Lebemann und Kosmopolit. Doch was wäre, wenn den notorischen Frauenheld Zweifel ob seiner Verführungskunst, ja, gar seiner Männlichkeit ergreifen? Humorvoll und mit einem weiblichen Blick auf das Leben des wohl legendärsten Verführers der Weltgeschichte hat Regisseurin Sabine Hartmannshenn dessen turbulente Geschichte in Szene gesetzt. Die Fassung der Staatsoperette untersucht feinsinnig den Segen und Fluch des Casanova-Mythos und zeigt den Titelhelden als facettenreichen, auch verletzlichen Lebens- und Liebeskünstler.
Unter der musikalischen Leitung des 1. Kapellmeisters Christian Garbosnik und in einer Choreographie von Jörn-Felix Alt lässt das Ensemble und Orchester der Staatsoperette mit walzerseligen Melodien, virtuosen Tanzeinlagen, feiner Komik und optischer Opulenz einen wahrhaften „Rausch der Genüsse“ entstehen. Die Titelrolle spielen Christian Grygas und als Gast alternierend Matthias Störmer.
Der deutschlandweit gefragte Musicaldarsteller und TV-Schauspieler (u.a. „Taunuskrimi“, „Louis van Beethoven“) Peter Lewys Preston wird als Casanovas Gewissen Alter Ego zu erleben sein.
In einer humorvollen Nacherzählung seiner Biografie stürzt sich Casanova in einen sich über alle gesellschaftliche Kreise ziehenden Liebesreigen. Als ihn seine flüchtigen Damenbekanntschaften – von der spanischen Tänzerin Dolores bis zur österreichischen Kaiserin Maria Theresia – unerwartet mit ihren eigenen Vorstellungen über Spiel und Macht in Liebesdingen konfrontieren, stößt Casanova an die Grenzen seiner schon zu Lebzeiten lancierten Legende. Doch nicht nur das: Die Begegnung mit einer verlobten Frau bringt schließlich sein Selbstbild als überzeugter Polygamist ins Wanken. Wem wird Casanova am Ende treu bleiben – einer heimlichen Liebe oder seinem Ruf?
„Casanova“ – Strauss-Hits und die Geburtsstunde der Revue-Operette
Mit der Premiere am 18. Juni kann die Staatsoperette gleichzeitig die Wiederentdeckung von „Casanova“ feiern: Nach der Berliner Uraufführung im Jahr 1928 und der Verdrängung jüdischer Kultur von den Spielplänen im Nationalsozialismus blieb das Stück weitestgehend ungespielt, nur vereinzelte halbszenische Aufführungen sind bekannt. Die Musik verantworten zwei Größen des Genres: Ralph Benatzky verwendete sowohl beliebte als auch wenig bekannte Kompositionen von Johann Strauss und lässt für „Casanova“ schwelgerische Wiener Operettenmelodien in üppigem Orchesterklang erstrahlen. Benatzky begründete mit „Casanova“ in der Verschränkung der Berliner Ausstattungsrevue mit der Musikdramaturgie der klassischen Operette das Genre der Revue-Operette.
„Casanova“ – Die Dresdner Inszenierung
Casanova, berüchtigt als Herzensbrecher und in den Geschichtsbüchern verzeichnet als Lebemann und Kosmopolit. Doch was wäre, wenn den notorischen Frauenheld Zweifel ob seiner Verführungskunst, ja, gar seiner Männlichkeit ergreifen? Humorvoll und mit einem weiblichen Blick auf das Leben des wohl legendärsten Verführers der Weltgeschichte hat Regisseurin Sabine Hartmannshenn dessen turbulente Geschichte in Szene gesetzt. Die Fassung der Staatsoperette untersucht feinsinnig den Segen und Fluch des Casanova-Mythos und zeigt den Titelhelden als facettenreichen, auch verletzlichen Lebens- und Liebeskünstler.
Unter der musikalischen Leitung des 1. Kapellmeisters Christian Garbosnik und in einer Choreographie von Jörn-Felix Alt lässt das Ensemble und Orchester der Staatsoperette mit walzerseligen Melodien, virtuosen Tanzeinlagen, feiner Komik und optischer Opulenz einen wahrhaften „Rausch der Genüsse“ entstehen. Die Titelrolle spielen Christian Grygas und als Gast alternierend Matthias Störmer.
Der deutschlandweit gefragte Musicaldarsteller und TV-Schauspieler (u.a. „Taunuskrimi“, „Louis van Beethoven“) Peter Lewys Preston wird als Casanovas Gewissen Alter Ego zu erleben sein.
18.05.2022
Frecher Theo gesucht
Kinder-Solorolle in einer Musical-Produktion zu besetzen.
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Die Staatsoperette sucht einen Jungen im Alter von 8 bis 14 Jahren, der Spaß am Singen und Theaterspielen hat – und der immer schon einmal gemeinsam mit Profis auf einer großen Bühne stehen wollte. Zu besetzen ist die Rolle des „Theo“, eines frechen, etwas vorlauten, selbstbewussten aber auch sympathischen Jungen. Die Premiere des Musicals (Titel wird erst Ende Juni 2022 bekanntgegeben) wird im Januar 2023 stattfinden.
Das Casting für diese Rolle findet am 8. Juni 2022 in der Zeit von 15 bis 18 Uhr in der Staatsoperette statt. Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt nötig, denn zur Vorbereitung werden Noten für ein einzustudierendes Lied und ein Textauszug zugesandt.
CASTING
8. Juni 2022 | 15 – 18 Uhr
Staatsoperette | Treff: Bühneneingang (Ehrlichstraße 4)
ANMELDUNG
kinderchor@staatsoperette.de bis zum 3. Juni 2022
Das Casting für diese Rolle findet am 8. Juni 2022 in der Zeit von 15 bis 18 Uhr in der Staatsoperette statt. Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt nötig, denn zur Vorbereitung werden Noten für ein einzustudierendes Lied und ein Textauszug zugesandt.
CASTING
8. Juni 2022 | 15 – 18 Uhr
Staatsoperette | Treff: Bühneneingang (Ehrlichstraße 4)
ANMELDUNG
kinderchor@staatsoperette.de bis zum 3. Juni 2022
16.05.2022
Zwischen Bühne und Bauernhof
Die Staatsoperetten-Talkshow „Late Night Mitte“ überrascht mit Einblicken hinter die Kulissen
und ganz privaten Neigungen.
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und ganz privaten Neigungen.
In der nächsten Ausgabe der Staatsoperetten-Talkshow dreht sich alles um „Zwei Krawatten“, die neueste Produktion des Hauses. Deshalb hat Moderator Toni Burghard Friedrich Regisseur Matthias Reichwald sowie die Solist*innen Stefanie Dietrich und Elmar Andree zum Plaudern auf seine Couch geladen.
Matthias Reichwald – Schauspieler am hiesigen Staatsschauspiel und Theaterregisseur – präsentierte sich erstmals mit einer Inszenierung an der Staatsoperette und bestach hier nicht nur als Regisseur: Als ein Darsteller kurzfristig erkrankte, schlüpfte er kurzentschlossen in dessen Rolle und rettete somit die Vorstellung. Wenn Reichwald nicht vor oder auf einer Theaterbühne steht, zieht es ihn zum Film. In zahlreichen TV-Produktionen sowie in mehreren Folgen der ARD-Kult-Krimi-Reihe „Tatort“ konnte man ihn bereits sehen.
Neben Matthias Reichwald sind bei „Late Night Mitte“ zwei Berliner Urgesteine dabei. Stefanie Dietrich, gern gesehener Gast der Staatsoperette, spielt in „Zwei Krawatten“ das schrille It-Girl Mabel, Elmar Andree ist als hartnäckiger Anwalt zu erleben. Beide eint – neben der Herkunft und der erfolgreichen Bühnenkarriere – die Liebe zur Landwirtschaft. Auch darüber wird man an diesem Abend einiges erfahren.
Musikalisch abgerundet wird die einstündige Talkshow mit Hits aus den Wilden Zwanzigern, Songs von Mischa Spoliansky und Berliner Gassenhauern.
Late Night Mitte
21. Mai | 22.45 Uhr | Kranfoyer
Karten für 12 € und 15 € inkl. eines Getränks unter www.staatsoperette.de
Matthias Reichwald – Schauspieler am hiesigen Staatsschauspiel und Theaterregisseur – präsentierte sich erstmals mit einer Inszenierung an der Staatsoperette und bestach hier nicht nur als Regisseur: Als ein Darsteller kurzfristig erkrankte, schlüpfte er kurzentschlossen in dessen Rolle und rettete somit die Vorstellung. Wenn Reichwald nicht vor oder auf einer Theaterbühne steht, zieht es ihn zum Film. In zahlreichen TV-Produktionen sowie in mehreren Folgen der ARD-Kult-Krimi-Reihe „Tatort“ konnte man ihn bereits sehen.
Neben Matthias Reichwald sind bei „Late Night Mitte“ zwei Berliner Urgesteine dabei. Stefanie Dietrich, gern gesehener Gast der Staatsoperette, spielt in „Zwei Krawatten“ das schrille It-Girl Mabel, Elmar Andree ist als hartnäckiger Anwalt zu erleben. Beide eint – neben der Herkunft und der erfolgreichen Bühnenkarriere – die Liebe zur Landwirtschaft. Auch darüber wird man an diesem Abend einiges erfahren.
Musikalisch abgerundet wird die einstündige Talkshow mit Hits aus den Wilden Zwanzigern, Songs von Mischa Spoliansky und Berliner Gassenhauern.
Late Night Mitte
21. Mai | 22.45 Uhr | Kranfoyer
Karten für 12 € und 15 € inkl. eines Getränks unter www.staatsoperette.de
18.03.2022
Zwei Krawatten – Die Revue vom Großen Los
Buch von Georg Kaiser | Musik von Mischa Spoliansky
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Eine Kleider-machen-Leute-Story
Durch den Tausch einer schlichten, schwarzen Fliege mit einer seidenen Ballkrawatte wird ein mittelloser Kellner im Handumdrehen zum feinen Gentleman und beginnt ein turbulentes Leben in der amerikanischen Luxusgesellschaft. Ein Tombola-Los beschert ihm eine Reise nach Amerika, die er in Begleitung der betuchten und investmentfreudigen Mabel antritt. Als er sich in seiner angestammten Kellerkaschemme von Freundin Trude halbherzig verabschiedet und diese sich kurzerhand entschließt, ihm heimlich nachzureisen, ahnen beide noch nicht, dass Trude sich als gesuchte Millionenerbin entpuppen wird. Angekommen in den pulsierenden Metropolen der Neuen Welt, muss Jean bald feststellen, dass er von den weiblichen Großindustriellen als Kapitalanlage vermarktet wird. Wird er seine Chance im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nutzen können?
Die turbulente Kabarett-Revue von Mischa Spoliansky und Georg Kaiser lässt mit Jazzband-Klängen und amerikanischen Modetänzen das Berlin der 1920er Jahre auferstehen und stellt hochaktuelle Fragen nach Schein und Sein, nach der Willkür gesellschaftlicher Zuschreibungen und wahrem Reichtum.
Uraufführung mit Starbesetzung
1929 in Berlin uraufgeführt, wurde „Zwei Krawatten“ im Handumdrehen ein rauschender Theatererfolg. Dafür sorgten einerseits Georg Kaisers Buch – eine scharfzüngige Kapitalismuskritik – und andererseits Komponist Mischa Spoliansky, der auf dem Zenit seiner Karriere die Ohrwürmer dazu lieferte. Auch die Besetzung der Uraufführung sorgte mit Marlene Dietrich, Hans Albers und den Publikumslieblingen Comedian Harmonists für Furore. Mischa Spoliansky schrieb dem Berliner Vokal-Sextett die Arrangements quasi auf den Leib. Nur wenige Jahre später, 1933, floh der jüdische Komponist nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Berlin. Spoliankys Werke wurden in Nazideutschland abgesetzt, während es dem Komponisten im Londoner Exil gelang, eine zweite Karriere als erfolgreicher Filmmusikkomponist aufzubauen. Mit Dresden verbindet Spoliansky eine ganz besondere Geschichte: Vor seinen Berliner Glanzzeiten lebte er zeitweise in der Elbestadt und gab hier als Zehnjähriger sein erstes öffentliches Konzert als Pianist.
Die Dresdner Fassung der „Zwei Krawatten“
In einer wahrhaften Stil-Collage bietet „Zwei Krawatten“ alles, was man sich von einer Revue erträumen kann: schnellen Schlagabtausch, stummfilmhafte Slapstickmomente, große Shownummern, opulente Kostüme und mitreißende Chansons. Während das Stück bisher mit verknappten musikalischen Arrangements zumeist im Sprechtheater gespielt wurde, kommt es an der Staatsoperette mit großem Jazzorchester zur Geltung. In der Dresdner Inszenierung wird „Zwei Krawatten“ um rund 15 zusätzliche Musiknummern aus Spolianskys facettenreichem Schaffen – von Operette zu Filmschlager – erweitert und präsentiert berühmte und wiederentdeckte Lieder des Komponisten, darunter „Heute Nacht oder nie“, „Einmal möcht ich keine Sorgen haben“, „Wie werde ich glücklich?“ und „Mir ist's nach dir“.
Cast und Team
So buntgemixt, wie es noch nie am Haus zu erleben war, ist das „Zwei Krawatten“-Ensemble: bestehend aus Musicaldarsteller*innen, klassischen Sänger*innen, Tänzer*innen, Orchestermusiker*innen, Schauspielern, einem Herren-Quintett à la Comedian Harmonists und – nicht zuletzt – dem Pantomimenduo Bodecker & Neander.
Das Solistenensemble wird angeführt von den Musical-Stars Jörn-Felix Alt und Devi-Ananda Dahm.
Am Dirigentenpult wird Chefdirigent Johannes Pell den Sound der „Goldenen Zwanziger“ wieder auferstehen lassen. Regie führt Matthias Reichwald, Schauspieler am Dresdner Staatsschauspiel, der auch als Regisseur für Musiktheater und Schauspiel, u.a. in Salzburg, Regensburg und Dresden, tätig ist.
Zwei Krawatten – Die Revue vom Großen Los
Buch von Georg Kaiser | Musik von Mischa Spoliansky
Premiere: 9. April 2022
Musikalische Leitung: Johannes Pell
Regie: Matthias Reichwald
Bühne: Karoly Risz
Kostüme: Alexandre Corazolla
Choreographie: Volker Michl
Dramaturgie: Judith Wiemers
Jean: Jörn-Felix Alt
Trude: Devi-Ananda Dahm
Mabel: Stefanie Dietrich
Bannermannt: Elmar Andree
Mrs. Robinson: Silke Richter
Charles /Senator: Christian Grygas
Hochstapler: Marcus Günzel
Flitzer: Christian Clauß, Benjamin Pauquet
Agenten: Künstlerkollektiv Bodecker & Neander
Moderator (Tonaufnahme): Frieder Kranz
Kneipenklavier: Robin Portune
Chorquintett: Friedemann Condé, Georg Güldner, Michael Kuhn, Daniel Müller, Andreas Pester
Die nächsten Vorstellungstermine 11., 12., 13., 20., 21. und 22. April
Karten von 11,50 € bis 43 € unter www.staatsoperette.de
Durch den Tausch einer schlichten, schwarzen Fliege mit einer seidenen Ballkrawatte wird ein mittelloser Kellner im Handumdrehen zum feinen Gentleman und beginnt ein turbulentes Leben in der amerikanischen Luxusgesellschaft. Ein Tombola-Los beschert ihm eine Reise nach Amerika, die er in Begleitung der betuchten und investmentfreudigen Mabel antritt. Als er sich in seiner angestammten Kellerkaschemme von Freundin Trude halbherzig verabschiedet und diese sich kurzerhand entschließt, ihm heimlich nachzureisen, ahnen beide noch nicht, dass Trude sich als gesuchte Millionenerbin entpuppen wird. Angekommen in den pulsierenden Metropolen der Neuen Welt, muss Jean bald feststellen, dass er von den weiblichen Großindustriellen als Kapitalanlage vermarktet wird. Wird er seine Chance im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nutzen können?
Die turbulente Kabarett-Revue von Mischa Spoliansky und Georg Kaiser lässt mit Jazzband-Klängen und amerikanischen Modetänzen das Berlin der 1920er Jahre auferstehen und stellt hochaktuelle Fragen nach Schein und Sein, nach der Willkür gesellschaftlicher Zuschreibungen und wahrem Reichtum.
Uraufführung mit Starbesetzung
1929 in Berlin uraufgeführt, wurde „Zwei Krawatten“ im Handumdrehen ein rauschender Theatererfolg. Dafür sorgten einerseits Georg Kaisers Buch – eine scharfzüngige Kapitalismuskritik – und andererseits Komponist Mischa Spoliansky, der auf dem Zenit seiner Karriere die Ohrwürmer dazu lieferte. Auch die Besetzung der Uraufführung sorgte mit Marlene Dietrich, Hans Albers und den Publikumslieblingen Comedian Harmonists für Furore. Mischa Spoliansky schrieb dem Berliner Vokal-Sextett die Arrangements quasi auf den Leib. Nur wenige Jahre später, 1933, floh der jüdische Komponist nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Berlin. Spoliankys Werke wurden in Nazideutschland abgesetzt, während es dem Komponisten im Londoner Exil gelang, eine zweite Karriere als erfolgreicher Filmmusikkomponist aufzubauen. Mit Dresden verbindet Spoliansky eine ganz besondere Geschichte: Vor seinen Berliner Glanzzeiten lebte er zeitweise in der Elbestadt und gab hier als Zehnjähriger sein erstes öffentliches Konzert als Pianist.
Die Dresdner Fassung der „Zwei Krawatten“
In einer wahrhaften Stil-Collage bietet „Zwei Krawatten“ alles, was man sich von einer Revue erträumen kann: schnellen Schlagabtausch, stummfilmhafte Slapstickmomente, große Shownummern, opulente Kostüme und mitreißende Chansons. Während das Stück bisher mit verknappten musikalischen Arrangements zumeist im Sprechtheater gespielt wurde, kommt es an der Staatsoperette mit großem Jazzorchester zur Geltung. In der Dresdner Inszenierung wird „Zwei Krawatten“ um rund 15 zusätzliche Musiknummern aus Spolianskys facettenreichem Schaffen – von Operette zu Filmschlager – erweitert und präsentiert berühmte und wiederentdeckte Lieder des Komponisten, darunter „Heute Nacht oder nie“, „Einmal möcht ich keine Sorgen haben“, „Wie werde ich glücklich?“ und „Mir ist's nach dir“.
Cast und Team
So buntgemixt, wie es noch nie am Haus zu erleben war, ist das „Zwei Krawatten“-Ensemble: bestehend aus Musicaldarsteller*innen, klassischen Sänger*innen, Tänzer*innen, Orchestermusiker*innen, Schauspielern, einem Herren-Quintett à la Comedian Harmonists und – nicht zuletzt – dem Pantomimenduo Bodecker & Neander.
Das Solistenensemble wird angeführt von den Musical-Stars Jörn-Felix Alt und Devi-Ananda Dahm.
Am Dirigentenpult wird Chefdirigent Johannes Pell den Sound der „Goldenen Zwanziger“ wieder auferstehen lassen. Regie führt Matthias Reichwald, Schauspieler am Dresdner Staatsschauspiel, der auch als Regisseur für Musiktheater und Schauspiel, u.a. in Salzburg, Regensburg und Dresden, tätig ist.
Zwei Krawatten – Die Revue vom Großen Los
Buch von Georg Kaiser | Musik von Mischa Spoliansky
Premiere: 9. April 2022
Musikalische Leitung: Johannes Pell
Regie: Matthias Reichwald
Bühne: Karoly Risz
Kostüme: Alexandre Corazolla
Choreographie: Volker Michl
Dramaturgie: Judith Wiemers
Jean: Jörn-Felix Alt
Trude: Devi-Ananda Dahm
Mabel: Stefanie Dietrich
Bannermannt: Elmar Andree
Mrs. Robinson: Silke Richter
Charles /Senator: Christian Grygas
Hochstapler: Marcus Günzel
Flitzer: Christian Clauß, Benjamin Pauquet
Agenten: Künstlerkollektiv Bodecker & Neander
Moderator (Tonaufnahme): Frieder Kranz
Kneipenklavier: Robin Portune
Chorquintett: Friedemann Condé, Georg Güldner, Michael Kuhn, Daniel Müller, Andreas Pester
Die nächsten Vorstellungstermine 11., 12., 13., 20., 21. und 22. April
Karten von 11,50 € bis 43 € unter www.staatsoperette.de
03.03.2022
Kompliment an Künneke
Im Rahmen der Reihe ZUGABE! präsentiert die Staatsoperette am 6. März Eduard Künneke in seiner ganzen kompositorischen Vielfalt.
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Am Sonntag, 6. März, lädt die Staatsoperette zu „Kompliment an Künneke“ ein, einem Begleitprogramm zur Operette „Der Vetter aus Dingsda“, die seit dem 29. Januar auf dem Spielplan des Hauses steht. Zu hören sind an diesem Nachmittag nahezu unbekannte Melodien des „Vetter“-Komponisten Eduard Künneke, die ihn in seiner Vielfalt als Komponist zahlreicher Operetten, Schauspielmusiken, Opern, Filmmusiken und Schlagern zeigen.
Dramaturgin Valeska Stern führt durch das Programm und gibt Einblicke in Künnekes facettenreiche Lebensgeschichte jenseits seines Erfolgsstücks „Der Vetter aus Dingsda“. Nicht nur zwei Weltkriege, einen Amerika-Aufenthalt, Boykott und Duldung im NS-Regime sowie eine extravagante Bühnentochter umfasst diese Vita, sondern auch einen schillernden Reichtum an kompositorischen Ergüssen. Neben Operetten wie „Glückliche Reise“, „Traumland“ oder „Die Ehe im Kreise“ werden Filmhits à la „Es gibt nur eine Liebe“ präsentiert, Künnekes Versuche als Opernkomponist beleuchtet und auch seine Kunstlieder wie zum Beispiel die „Lieder des Pierrot“ nicht ausgespart. Ein buntes Programm mit ohrwurmverdächtigen Schlagern – passend zum abwechslungsreichen Leben des künstlerischen Tausendsassas.
Musikalische Leitung und Klavier: Natalia Petrowski
Solist*innen: Laila Salome Fischer, Christian Grygas, Jeannette Oswald, Riccardo Romeo
Akkordeon: Wladimir Artimowitsch
Moderation: Valeska Stern
KOMPLIMENT AN KÜNNEKE
Sonntag, 6. März 2022 | 15 Uhr
Karten von 8,50 € bis 24 € unter www.staatsoperette.de | karten@staatsoperette.de | T. 0351 32042 222
Dramaturgin Valeska Stern führt durch das Programm und gibt Einblicke in Künnekes facettenreiche Lebensgeschichte jenseits seines Erfolgsstücks „Der Vetter aus Dingsda“. Nicht nur zwei Weltkriege, einen Amerika-Aufenthalt, Boykott und Duldung im NS-Regime sowie eine extravagante Bühnentochter umfasst diese Vita, sondern auch einen schillernden Reichtum an kompositorischen Ergüssen. Neben Operetten wie „Glückliche Reise“, „Traumland“ oder „Die Ehe im Kreise“ werden Filmhits à la „Es gibt nur eine Liebe“ präsentiert, Künnekes Versuche als Opernkomponist beleuchtet und auch seine Kunstlieder wie zum Beispiel die „Lieder des Pierrot“ nicht ausgespart. Ein buntes Programm mit ohrwurmverdächtigen Schlagern – passend zum abwechslungsreichen Leben des künstlerischen Tausendsassas.
Musikalische Leitung und Klavier: Natalia Petrowski
Solist*innen: Laila Salome Fischer, Christian Grygas, Jeannette Oswald, Riccardo Romeo
Akkordeon: Wladimir Artimowitsch
Moderation: Valeska Stern
KOMPLIMENT AN KÜNNEKE
Sonntag, 6. März 2022 | 15 Uhr
Karten von 8,50 € bis 24 € unter www.staatsoperette.de | karten@staatsoperette.de | T. 0351 32042 222
10.02.2022
Ende des Haustarifvertrages an der Staatsoperette Dresden
Jeder Mitarbeiter verzichtete auf bis zu 48.000 € Gehalt brutto
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Mit Beginn des Jahres 2022 endet nach fast 11 ½ Jahren der Haustarifvertrag (HTV) der Staatsoperette. In dieser Zeit verzichteten die Mitarbeiter der Staatsoperette monatlich auf 8 Prozent ihres Gehalts und steuerten für den Operettenneubau im Kraftwerk Mitte 11,4 Millionen Euro bei. Damit finanzierten sie den städtischen Bau zu etwa ¼ selbst.
Das Ziel, 12 Millionen EUR zu erwirtschaften, wurde nur aufgrund von Kurzarbeit in den vergangenen beiden Jahren verfehlt. Im Durchschnitt hat ein Mitarbeiter, der von Anbeginn des Haustarifvertrages am 1.8.2009 bis zum Ende am 31.12.2021 auf einen Teil seines Bruttogehalts verzichtet hat, den Neubau mit rund 48.000 EUR über die Gesamtlaufzeit des HTV mitfinanziert. Eine bemerkenswerte Leistung eines jeden Einzelnen.
Im Oktober 2008 beschloss der Stadtrat den Haustarifvertrag als Finanzierungsbaustein für einen Theaterneubau im Kraftwerk Mitte. Die Staatsoperette ist die einzige Institution der Stadt, der man ein finanzielles Opfer dieser Größenordnung abverlangte. Für die Mitarbeiter der Staatsoperette war diese Forderung der Stadtpolitik alternativlos. Nur so konnte die immer wieder diskutierte Schließung ihres Theaters verhindert werden. Zumal ein erster Neubauversuch am Wiener Platz bereits gescheitert war.
Vier Gewerkschaften verhandelten damals den HTV mit der Landeshauptstadt Dresden. Ein Vertrag mit dieser Laufzeit und Dimension ist jedoch nach wie vor ein Novum in der Bundesrepublik.
Eine im HTV vereinbarte Rückzahlungsoption, falls die Stadt ihre Zusage innerhalb einer bestimmten Frist nicht erfüllt, erhöhte den Druck auf die Stadtpolitik den Neubau zu realisieren.
Ohne den HTV würde es die neue Staatsoperette im Kraftwerk Mitte nicht geben. Die Dresdner Bürger unterstützten stets die Bemühungen um eine neue Operette im Stadtzentrum und verdanken heute den Beschäftigten der Staatsoperette zu einem großen Teil das Überleben dieses beliebten, städtischen Theaters.
Das Ziel, 12 Millionen EUR zu erwirtschaften, wurde nur aufgrund von Kurzarbeit in den vergangenen beiden Jahren verfehlt. Im Durchschnitt hat ein Mitarbeiter, der von Anbeginn des Haustarifvertrages am 1.8.2009 bis zum Ende am 31.12.2021 auf einen Teil seines Bruttogehalts verzichtet hat, den Neubau mit rund 48.000 EUR über die Gesamtlaufzeit des HTV mitfinanziert. Eine bemerkenswerte Leistung eines jeden Einzelnen.
Im Oktober 2008 beschloss der Stadtrat den Haustarifvertrag als Finanzierungsbaustein für einen Theaterneubau im Kraftwerk Mitte. Die Staatsoperette ist die einzige Institution der Stadt, der man ein finanzielles Opfer dieser Größenordnung abverlangte. Für die Mitarbeiter der Staatsoperette war diese Forderung der Stadtpolitik alternativlos. Nur so konnte die immer wieder diskutierte Schließung ihres Theaters verhindert werden. Zumal ein erster Neubauversuch am Wiener Platz bereits gescheitert war.
Vier Gewerkschaften verhandelten damals den HTV mit der Landeshauptstadt Dresden. Ein Vertrag mit dieser Laufzeit und Dimension ist jedoch nach wie vor ein Novum in der Bundesrepublik.
Eine im HTV vereinbarte Rückzahlungsoption, falls die Stadt ihre Zusage innerhalb einer bestimmten Frist nicht erfüllt, erhöhte den Druck auf die Stadtpolitik den Neubau zu realisieren.
Ohne den HTV würde es die neue Staatsoperette im Kraftwerk Mitte nicht geben. Die Dresdner Bürger unterstützten stets die Bemühungen um eine neue Operette im Stadtzentrum und verdanken heute den Beschäftigten der Staatsoperette zu einem großen Teil das Überleben dieses beliebten, städtischen Theaters.
Die Story
Die Ehe – so heißt es in Eduard Künnekes wohl berühmtesten Werk – ist eine Mausefalle: „Hinein kommt manch einer, doch raus kommt da keiner, denn nur nach innen geht die Tür.“ Und dennoch versuchen alle auf Schloss de Weert, sich oder jemand anderen zu verheiraten. Da wäre einmal Julia, die davon träumt, endlich volljährig zu werden, um der Obhut ihres Onkels Josse zu entkommen und ihren geliebten Vetter Roderich zu ehelichen. Dieser jedoch weilt seit sieben Jahren in Batavia – was Josse mangels Erinnerungsvermögen für fremdsprachige Orte nur als „Dingsda“ verunglimpft. Josse seinerseits möchte Julia mit seinem Neffen August Kuhbrot verkuppeln, so bliebe Julias beträchtliches Vermögen in der Familie. Von diesem Plan hält Julia allerdings schon allein wegen des Namens ihres potentiellen Angetrauten gar nichts. Und wer ist eigentlich der seltsame Fremde, der Julias Freundin Hannchen zwei Minuten nach seiner Ankunft einen Heiratsantrag macht?
Entstehungsgeschichte – Hintergründe
„Der Vetter aus Dingsda“ spielt in den 1920er-Jahren im eskapistischen Holland, wodurch sich die Operetten-Heiterkeit des Stückes mit einer Aktualität der Entstehungszeit verbindet: In den Niederlanden war – anders als in Berlin – kaum etwas von der wirtschaftlichen und sozialen Not nach dem Ersten Weltkrieg zu spüren. Man schickte damals sogar Kinder nach Holland, damit diese etwas „heile Welt“ erfahren konnten. Dennoch öffnet sich ein doppelter Boden unter der heiteren Handlung: Das „Dingsda“ des Titels bezieht sich auf Batavia, wohin der Vetter der Protagonistin Julia vor sieben Jahren verschwunden ist. Er kehrt als Millionär zurück, hat in der Ferne also seinen erfolgreichen Weg gemacht – aber womit bleibt im Unklaren. Da Batavia damals das pazifische Hauptquartier der niederländischen Ostindien-Kompanie war, ist klar, dass es nichts Gutes gewesen sein kann, sondern sicher mit Ausbeutung, Unterdrückung der Ureinwohner*innen und Handel mit deren Waren einherging.
Künnekes berühmtestes Werk
Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ entstand während seiner Zeit als Hauskomponist am Theater
am Nollendorfplatz bei Herman Haller. Das Libretto stammt von Herman Haller und Fritz Oliven. Uraufgeführt am 14. April 1921, wurde der „Vetter“ bereits zu Lebzeiten Künnekes erfolgreichstes Werk, ins Englische übersetzt und verfilmt. Für das Stück nutzte Komponist Eduard Künneke erstmals amerikanische Modetänze wie Tango oder Foxtrott. Seine Orchestration geht von der deutschen spätromantischen Oper aus und verbindet volksliedhafte Melodien im Stil Humperdincks mit der rasanten Ensembletechnik eines Rossini. Die Komik – auch in der Musik – bewahrt gleichzeitig vor Deutschtümelei.
Komödie vs. Kolonialismus – Der „Vetter“ in Dresden
Die Inszenierung von Jan Neumann (dessen Revue „Hier und Jetzt und Himmelblau!“ 2019 die Intendanz Kathrin Kondaurows eröffnete) bedient durch einen pointierten Spielstil, der auf die Mittel der Übertreibung des Comichaften oder der Stummfilmästhetik zurückgreift, das Genre der Komödie. Intime Spielmomente unterstützen wiederum die Emotionalität der Handlung, während ausgearbeitete Dialog-Kommentare und Ausstattungsdetails auf den Kontext der Kolonialisierung verweisen.
Premiere:
Der Vetter aus Dingsda
Libretto von Herman Haller und Rideamus | Nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt
Musik von Eduard Künneke
Musikalische Leitung JOHANNES PELL
Regie JAN NEUMANN
Bühne CARY GAYLER
Kostüme NINI VON SELZAM
Choreographie MODJGAN HASHEMIAN
Dramaturgie VALESKA STERN
Julia de Weert: Maria Perlt-Gärtner / Amelie Müller
Hannchen: Christina Maria Fercher / Florentine Schumacher
Josef Kuhbrot: Elmar Andree / Markus Liske
Wilhelmine: Silke Richter / Ingeborg Schöpf
Egon von Wildhagen: Andreas Sauerzapf / Riccardo Romeo
1. Fremder (August Kuhbrot): Timo Schabel / Václav Vallon
2. Fremder (Roderich de Weert): Nikolaus Nitzsche
Orchester der Staatsoperette
Karten von 11,50 € bis 49 € unter www.staatsoperette.de
Die Ehe – so heißt es in Eduard Künnekes wohl berühmtesten Werk – ist eine Mausefalle: „Hinein kommt manch einer, doch raus kommt da keiner, denn nur nach innen geht die Tür.“ Und dennoch versuchen alle auf Schloss de Weert, sich oder jemand anderen zu verheiraten. Da wäre einmal Julia, die davon träumt, endlich volljährig zu werden, um der Obhut ihres Onkels Josse zu entkommen und ihren geliebten Vetter Roderich zu ehelichen. Dieser jedoch weilt seit sieben Jahren in Batavia – was Josse mangels Erinnerungsvermögen für fremdsprachige Orte nur als „Dingsda“ verunglimpft. Josse seinerseits möchte Julia mit seinem Neffen August Kuhbrot verkuppeln, so bliebe Julias beträchtliches Vermögen in der Familie. Von diesem Plan hält Julia allerdings schon allein wegen des Namens ihres potentiellen Angetrauten gar nichts. Und wer ist eigentlich der seltsame Fremde, der Julias Freundin Hannchen zwei Minuten nach seiner Ankunft einen Heiratsantrag macht?
Entstehungsgeschichte – Hintergründe
„Der Vetter aus Dingsda“ spielt in den 1920er-Jahren im eskapistischen Holland, wodurch sich die Operetten-Heiterkeit des Stückes mit einer Aktualität der Entstehungszeit verbindet: In den Niederlanden war – anders als in Berlin – kaum etwas von der wirtschaftlichen und sozialen Not nach dem Ersten Weltkrieg zu spüren. Man schickte damals sogar Kinder nach Holland, damit diese etwas „heile Welt“ erfahren konnten. Dennoch öffnet sich ein doppelter Boden unter der heiteren Handlung: Das „Dingsda“ des Titels bezieht sich auf Batavia, wohin der Vetter der Protagonistin Julia vor sieben Jahren verschwunden ist. Er kehrt als Millionär zurück, hat in der Ferne also seinen erfolgreichen Weg gemacht – aber womit bleibt im Unklaren. Da Batavia damals das pazifische Hauptquartier der niederländischen Ostindien-Kompanie war, ist klar, dass es nichts Gutes gewesen sein kann, sondern sicher mit Ausbeutung, Unterdrückung der Ureinwohner*innen und Handel mit deren Waren einherging.
Künnekes berühmtestes Werk
Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ entstand während seiner Zeit als Hauskomponist am Theater
am Nollendorfplatz bei Herman Haller. Das Libretto stammt von Herman Haller und Fritz Oliven. Uraufgeführt am 14. April 1921, wurde der „Vetter“ bereits zu Lebzeiten Künnekes erfolgreichstes Werk, ins Englische übersetzt und verfilmt. Für das Stück nutzte Komponist Eduard Künneke erstmals amerikanische Modetänze wie Tango oder Foxtrott. Seine Orchestration geht von der deutschen spätromantischen Oper aus und verbindet volksliedhafte Melodien im Stil Humperdincks mit der rasanten Ensembletechnik eines Rossini. Die Komik – auch in der Musik – bewahrt gleichzeitig vor Deutschtümelei.
Komödie vs. Kolonialismus – Der „Vetter“ in Dresden
Die Inszenierung von Jan Neumann (dessen Revue „Hier und Jetzt und Himmelblau!“ 2019 die Intendanz Kathrin Kondaurows eröffnete) bedient durch einen pointierten Spielstil, der auf die Mittel der Übertreibung des Comichaften oder der Stummfilmästhetik zurückgreift, das Genre der Komödie. Intime Spielmomente unterstützen wiederum die Emotionalität der Handlung, während ausgearbeitete Dialog-Kommentare und Ausstattungsdetails auf den Kontext der Kolonialisierung verweisen.
Premiere:
Der Vetter aus Dingsda
Libretto von Herman Haller und Rideamus | Nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt
Musik von Eduard Künneke
Musikalische Leitung JOHANNES PELL
Regie JAN NEUMANN
Bühne CARY GAYLER
Kostüme NINI VON SELZAM
Choreographie MODJGAN HASHEMIAN
Dramaturgie VALESKA STERN
Julia de Weert: Maria Perlt-Gärtner / Amelie Müller
Hannchen: Christina Maria Fercher / Florentine Schumacher
Josef Kuhbrot: Elmar Andree / Markus Liske
Wilhelmine: Silke Richter / Ingeborg Schöpf
Egon von Wildhagen: Andreas Sauerzapf / Riccardo Romeo
1. Fremder (August Kuhbrot): Timo Schabel / Václav Vallon
2. Fremder (Roderich de Weert): Nikolaus Nitzsche
Orchester der Staatsoperette
Karten von 11,50 € bis 49 € unter www.staatsoperette.de