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, 10
19:30
Oper

Die lustigen Weiber von Windsor

Libretto von Salomon Hermann Ritter von Mosenthal | Nach William Shakespeare | Musik von Otto Nicolai
2 Std. 45 min (inkl. 25 Min. Pause) |
ab 12 Jahren
http://www.staatsoperette.de Staatsoperette Dresden Kraftwerk Mitte 1, 01067 Dresden
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22. Oktober 2022
Frau Fluth und Frau Reich vergleichen zwei dubiose Liebesbriefe: im Wortlaut identisch, beide signiert von John Falstaff, ein Draufgänger auf Urlaub, der auf erotische Abenteuer mit gleich zwei Damen hofft. Doch weit gefehlt, denn Frau Fluth und Frau Reich planen einen Reigen an Rachetaten, in dem kaum jemand verschont bleibt. Eifersüchtige Ehemänner, falsche Bräute und windige Schwiegersöhne werden ins Feld geführt, bis am Höhepunkt des Intrigenspiels dem liebeshungrigen Bewerber seine Strafe genüsslich serviert wird.

In seiner Vertonung des Shakespeare-Stoffs verbindet Otto Nicolai die Innigkeit der deutschen Romantik kunstvoll mit dem melodischen Reichtum der italienischen Oper. Seine Fähigkeit der musikalischen Ironie wird von Regisseurin Noa Naamat weitergeführt, wenn sie die zwischenmenschlichen Verwerfungen der Figuren durchleuchtet, Geschlechterrollen im Wandel kommentiert und vor allem auf das Komödienspiel der beiden Protagonistinnen fokussiert.

PROGRAMMHEFT „Die lustigen Weiber von Windsor“

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Audioeinführung

Pressestimmen
24.10.22 | Nicole Czerwinka
DNN
Der Triumph der Frauen
„Die lustigen Weiber von Windsor“ werden an der Staatsoperette Dresden zum unterhaltsamen Vergnügen.

[…] Steffi Lehmann gibt die alternde Diva Fluth stimmlich stark und mit darstellerischer Hingabe, sie ist zunächst der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Brillant lässt sie die verschiedenen Facetten ihres kräftigen Soprans schimmern und verlieht der Figur Dominanz. An ihrer Seite ist Silke Richter in der Rolle der Frau Reich […] ist stimmlich wie dramaturgisch stets ein starker Anker. […] Andreas Mattersberger gibt den Falstaff als naiven Kerl, statt raffinierten Verführer. Stimmlich durchdringend, stolpert er auf der Suche nach dem Glück beharrlich von einem Fettnapf in den nächsten. […] Im Reigen der Herren sticht neben Falstaff vor allem Chao Deng als rasend eifersüchtiger Herr Fluth heraus. […] Christina Maria Fercher und Timo Schabel […] entzücken vom ersten Kuss bis zum finalen Jawort im Mondenschein. […] Johannes Prell spornt das Orchester der Staatsoperette Dresden in der Premiere zu Höchstleistungen an. Die Leichtigkeit der eingängigen Melodien trifft bei Nicolai auf ernsthaft romantische Tiefe. Aus diesem Kontrast schöpft das Orchester die buntesten Klangfarben und koloriert die Handlung beinahe wie im Kino. […] Das Publikum jubiliert mit den pfiffigen Weibern. Spiel, Satz und Sieg.
24.10.22 | Heiko Nemitz
Dresdner Morgenpost
Girls just wanna have fun!
Premiere „Die lustigen Weiber von Windsor“ in der Staatsoperette

Schon Nicolai und sein Librettist Salomon Hermann Mosenthal haben für ihre 1849 uraufgeführte komische Oper die Frauen in den Mittelpunkt gestellt. Im Hier und Heute umso moderner: Diese Frauen lassen sich nichts mehr sagen, sie haben das Sagen! […] Das Orchester der Staatsoperette unter Leitung von Chefdirigent Johannes Pell hält leichtfüßig die Waage zwischen deutscher Romantik und italienischer opera buffa, über der die (oft koloratursatten) Arien glänzen. Diese zeitlos-moderne, schwungvolle Opern-Komödie ist ein champagnerprickelndes Vergnügen.

24.10.22 | Stephan Knies,
online Merker
Die lustigen Weiber von Windsor - Premiere
Warum eigentlich soll man die deutsche Spieloper noch aufs Programm setzen? […] Die jüngste Premiere an der Staatsoperette in Dresden gibt eine ganz einfache Antwort: Weil Musik, Dialoge und Entertainment-Potenzial großartig sind, weil, in diesem Falle, „Die Lustigen Weiber von Windsor“ ein hervorragendes Stück ist. […] Die Drehbühne zeigt ein hübsch knalliges, zweistöckiges Gebäude des griechischen Ausstatters takis samt Beautysalon, Pool und Sauna. Die Bezüge der Figuren zueinander dekliniert Naamat in diesem Biotop klug durch., […] Nicolai nimmt ja, das ist sein Kniff, eben die Damen und nicht Falstaff in den Fokus – aber Andreas Mattersberger dreht das mit schierer Bühnenpräsenz, bester Textverständlichkeit und baritonaler Stimmwucht fast wieder um. Die als Marilyn-Lookalike ausstaffierte Steffi Lehmann bringt eine stimmlich und spielerisch souveräne Frau Fluth auf die Bühne, Silke Richter punktet als Nachbarin Reich […] mit hinreißendem Spielwitz. [...] Christina Maria Fercher als Anna hat sich die Bravi für die Rolle selber verdient, mit glockenhellem, virtuosem und dabei nie eindimensionalem Sopran. Chao Deng gibt engagiert den Herrn Fluth, die Kollegen Timo Schabel (Fenton), Gerd Wiemer (Herr Reich), Andreas Sauerzapf (Spärlich) und Markus Liske (Cajus) liefern überzeugende Charakterstudien. Das Orchester der Staatsoperette ist blendender Form, besonders schön zu hören in den Holzbläser-Soli und dem kompakten Blech-Satz.
24.10.22 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
Mit Witz und poppigem Outfit hält man in der Staatsoperette Dresden Sir Falstaff zum Narren.
Die Staatsoperette Dresden kann nicht nur „Broadway in Dresden“, sondern ergänzt ihr Repertoire wieder um heitere Spieloper. Quietschebunt und sehenswert. […] Bühnenbildner Takis hat die Ausstattung geschaffen. Seine schicken Kostüme in poppigen Farben und luftigen Schnitten versprühen den Charme der 1950er. […] Regisseurin Noa Naamat hat für ein gutes Spielklima gesorgt, viele lustige Einfälle umgesetzt und dabei lustvoll fabuliert. […] Spiel und Choreografie gehen ineinander über. […]
Fazit: Die Produktion ist ein schön musizierter, bunt-heutiger Beitrag, der das Repertoire attraktiv ergänzt.