Marcus Günzel

Bariton
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Der musikalische Werdegang des gebürtigen Dresdners begann als Sänger im Kreuzchor. Von 1997 bis 2003 studierte er Gesang an der Dresdner Musikhochschule. An der Staatsoperette stand er bereits 2003 das erste Mal als John in der deutschen Erstaufführung von Andrew Lloyd Webbers Musical „The Beautiful Game“ auf der Bühne. Seit 2005 gehört er hier zum Ensemble und spielte u. a. die Titelrollen in „Boccaccio“ und „Jekyll & Hyde“, Walter de Courcey („Chess“), Golo / Michael („Pardon My English“), Clifford Bradshaw („Cabaret“), Bill Calhoun / Lucentio („Kiss me, Kate“), Brad Majors („The Rocky Horror Show“), Seymour („Der kleine Horrorladen“), Hanratty („Catch Me If You Can“) und Chantal („La Cage aux Folles“). Gastspiele führten ihn nach Nordhausen, Wittenberg, Rostock und an das Theater Wechselbad. Marcus Günzel ist außerdem Sänger des Dresdner Salonorchesters – dem renommierten Tanzorchester in Dresden.

Aktuelle Produktionen

Pressestimmen

12. Juni 2023 | Heiko Nemitz
Morgenpost
Klassisch - modern - gewagt
Neue „Fledermaus“ begeistert und provoziert an der Staatsoperette

[...] Das bekannte Verwirrspiel um Herrn Eisenstein (Alexander Geller), seine Gattin Rosalinde (gefeiert: Steffi Lehmann) und Stubenmädchen Adele (bezaubernd: Christina Maria Fercher) beginnt ganz klassisch in einem wimmelnden Art-déco-Grandhotel der Belle Époque […]
Weniger ein Ball, mehr eine wilde, queere Musical Party ist es, auf der das mitreißende, [...] Ballett-Ensemble mit erotischen Angeboten für wirklich alle im Publikum nicht geizt.Mittendrin Orlovsky, den Marcus Günzel lustvoll als glitzernden Verführer [...] gibt. [...]
Das Orchester der Staatsoperette, unter Leitung von Christian Garbosnik, lässt geschmeidig und champagnerprickelnd die Strauss-Gassenhauer mit Pop und Musical verschmelzen. Die Inszenierung übersetzt [...] die „Fledermaus“ schwungvoll mit großem Ensemble-Besteck ins Heute - so geht moderne Operette!


12. Juni 2023 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
"Die Fledermaus" als große Show
Großer Jubel für die [...] opulente Inszenierung durch die Intendantin der Staatsoperette, Kathrin Kondaurow.

Volker Thiele hat einen Spielort für die „Fledermaus“ geschaffen. [...] Die Organisation dieses lebendigen Wimmelbildes dürfte manchen anderen Regisseur überfordert haben. Hier gelingt es und erzählt, dass die Zeit privater Abgeschlossenheit vorbei ist [...]
Christian Garbosnik leitet die Aufführung musikalisch, führt Staatsoperettenorchester und Solisten zu einer überzeugenden Gesamtleistung. [...]
Alle, insbesondere das Ballett, waren spielerisch mitreißend, faszinierend und lieferten große Show.
[...] Im geldbesetzten großen Pelzmantel, lasziv mit seinem Sexappeal spielend und selbst in der Stimme zwischen Counter und Bassbariton wechselnd [...] macht Marcus Günzel den Orlovsky zur Parade-, vielleicht Schlüsselrolle. [...]

Das Konzept ist gewagt. Aber es geht auf. Das Publikum war zum Schluss einhellig begeistert.
30.1.2023 | Volker Tzschucke
Die Deutsche Bühne
Mords-Vergnügen aus der Zeit gefallen
[…] Die 2013 fürs Revival auf eine 12-Musiker-Besetzung zusammengestauchte Partitur wird […] von Koen Shoots für ein 40-Mann-Orchester erweitert. […] Das Orchester der Staatsoperette unter sensibler Leitung von Peter Christian Feigel gibt Doppelwumms, wann immer es angemessen ist, kann sich aber auch zurücknehmen. […]
Mit Gero Wendorff hat das Ensemble einen Tenor in seinen Reihen, der die gesanglichen Hürden der Titelfigur mühelos nimmt. Sein Traum vom Himmel „A Corner of the Sky“ – klassischer Musical-I-Want-Song […] – vermittelt er überzeugend. […] Mit unheimlicher Präzision, mal hämmernd, mal streichelnd, setzt Gast Kerry Jean jeden Tanzschritt auf den Bühnenboden, ohne an stimmlicher Kraft zu verlieren. […] Auch die Nebenrollen sind formidabel ausgefüllt mit Marcus Günzel (Karl der Große) und Silke Richter (Fastrada), Bettina Weichert (Bertha), Sybille Lambrich (Katharina) und Sascha Luder (Ludwig). Sie alle bekommen ihre Augenblicke, sich in den Fokus zu spielen, zu singen, zu tanzen – und nutzen dies, um das Publikum für sich einzunehmen.
30.1.2023 | Rainer Kasselt
Sächsische Zeitung
Das amerikanische Popmusical „Pippin“ wird in der Staatsoperette bejubelt.
[...] Opulentes Bühnenbild, tolle Kostüme, ein Fest fürs Auge. [...] Das Orchester mit dem blendend aufgelegten Dirigenten Peter Christian Feigel entfacht einen mitreißenden Sound. Feurig und sanft, mal auftrumpfende Bigband, mal leises Gitarrensolo. […] Hauptperson des dreistündigen Abends ist die hinreißende kalifornische Sängerin und Tänzerin Kerry Jean. […] Entertainerin, Nummerngirl und Gastgeberin in einer schillernden Person. Vor allem aber tanzt und singt sie atemberaubend. […]. Ein Showstar, wie man ihn nicht alle Tage erlebt […]
Eingerichtet hat das Ganze ein Könner seines Fachs: der vielseitige Regisseur und Choreograf Simon Eichenberger. […] Eichenbergers Produktion verströmt eine kräftige Prise Broadway-Atmosphäre. [...] Ensemble und Solisten sind in Bestform. Bettina Weichert als lebenslustige Ex-Königin Bertha […] läuft Rollschuh. […] Publikumsliebling Silke Richter gibt die intrigante, verschwenderische Monarchen-Gemahlin Fastrada. Marcus Günzel spielt den König gelangweilt, die Pflichten des Amtes ermüden ihn [...] Er stirbt, ohne mit der Wimper zu zucken, noch gelassener reagiert er auf seine Wiederauferstehung. […] Diese Inszenierung hat die Potenz zum Renner.
8.11.2022 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
Das schönste Märchenpaar der Welt
Dresdens Staatsoperette zeigt das modernisierte Erfolgsmusical „Cinderella“. Seit Jahren war die Inszenierung fertig geprobt.

[…] das Publikum […] ließ sich mitreißen und begeistern: Natürlich ist auch hier der Prinz von Gero Wendorff zum Verlieben schön. Und Olivia Delauré ist eine Cinderella, die märchenhaft zum Ball erscheint, Mädchenträume träumt und temperamentvoll verwirklicht. […] Der Prinz bekam eine für alle Schlechtigkeiten zuständige Hofschranze namens Sebastian (herrlich überdreht Marcus Günzel) an die Seite und mit Jean-Michel (locker-cool Timo Schabel) wird diesem ein Gegenspieler und Volksvertreter entgegengestellt. […] Die Inszenierung von Geertje Boeden erzählt das sehr geradlinig, lässt den manchmal amerikanisch schlichten Lösungen ihre Naivität, gibt dem Musical, den großen Melodien und mitreißenden Tanzszenen viel Raum, schafft anrührende Momente, lustige Verwicklungen und begeisternde Nummern. […] Silke Fröde gibt die schräge Nachbarin und gute Fee, Ingeborg Schöpf die böse Stiefmutter, neben Dimitra Kalaitzi glänzt Jeannette Oswald als zu kurz gekommene Stiefschwester. […] Christian Garbosnik am Pult führt sicher, mit Routine und Esprit durch das Stück. [...]

14.4.2022 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
IT'S SHOWTIME
„Zwei Krawatten“ ist ein flottes Revuestück an der Staatsoperette. Mit mehr echtem Leben, als es auf den ersten Blick scheint.

[…] die Inszenierung von Matthias Reichwald (wagt) eine Gratwanderung zwischen modernem Märchen, glitzernder Revuewelt, größtmöglichem Unterhaltungs- und Spaßfaktor und gesellschaftsrelevanten Fragen. Die um viele Nummern erweiterte und mit Orchestersound angereicherte Musik bringt zusätzlichen Schwung und Glamour in den Saal. […]
Der arme Kellner Jean bekommt von Jörn-Felix Alt eine echte Revue-Begabung mit. Er kann charmant sein und tanzen, singen und schachern […] Devi-Ananda Dahm spielt […] mit Herz und Schnauze […] Stefanie Dietrich und Silke Richter liefern sich als luxuriöse Amerikanerinnen Mabel und Mrs. Robinson einen attraktiven Kampf um Jean. Christian Grygas und Marcus Günzel machen ihre Auftritte mit stimmlicher und spielerischer Präsenz zu wichtigen Momenten. […] Zwei Darstellerpaare konkurrieren um die Gunst des Publikums: […] die Pantomimen Bodecker und Neander als Agenten sowie Christian Clauß und Benjamin Pauquet in einem halben Dutzend skurriler Nebenrolle. […] das Bühnenbild von Karoly Risz […] und die vielfältigen, oft herrlich überzogenen Kostüme von Alexandre Corazzola illustrieren […] Schein und Sein.
[…] Begeisternde Unterhaltung mit Tiefsinn, mitreißende Musik, schöne Bilder: Das hat was.


26.10.2021 | Nicole Czerwinka
Dresdner Neuste Nachrichten
Klischees vom Kreuzfahrtdampfer: „Blondinen bevorzugt“ an der Staatsoperette Dresden
Die Staatsoperette hat mit Devi-Ananda Dahm eine Lorelei gefunden, die es versteht, sich vom Vorbild Monroes souverän freizuspielen […] auch gesanglich macht sie die Songs der Hollywoodikone überzeugend zu ihren eigenen. […] Opulente Ensembleszenen wechseln mit schwungvollen Balletten (Choreografie: Kati Farkas). Maria-Danae Bansen sorgt mit einer akrobatischen Einlage anfangs gleich für Staunen […] Wenn Gero Wendorff als Henry mit „Nur einen Kuss entfernt“ so richtig schmachten darf, Elmar Andree als alter Frauenheld Sir Francis Beekman von einem heißen Ausflug nach Chile träumt (wobei das Ballett eine famose Show liefert) oder Marcus Günzel sich als Gus Esmond mit „Bye, bye Baby!“ von seiner romantischen Seite zeigt, schmilzt ein jeder dahin. […]
25.10.2021 | Guido Glaner
Dresdner Morgenpost
Um Knopf und Reißverschluss -
„Blondinen bevorzugt!“ an der Staatsoperette Dresden.
[…] In der Regie von Thomas Helmut Heep, unter der musikalischen Leitung von Peter Christian Feigel legt die Produktion los, dass es eine wahre Freude ist. […] Das hat Witz und Tempo [..] und ist […] musikalisch von bestechender Qualität. Devi-Ananda Dahm als Lorelei überzeugt mit klangvoller Stimme und bezauberndem Spiel, Maria-Danae Bansen Dorothy begeistert obendrein als Tänzerin. […] Die Namen von Bettina Weichert (Lady Phyllis), Silke Richter (Ella), Marcus Günzel (Guy), Elmar Andree (Sir Francis), und Bryan Rothfuss (Josephus) stehen ohnehin für Qualität, ebenso der von Gero Wendorff (Henry). [...] famoser Auftritt von Claudio Gottschalk-Schmitt und Michael B. Sattler als singendes und tanzendes Pagen-Duo Coles & Atkins. Viel Applaus am Ende vom Publikum. […]
August/September 2021 | Florian Wagner
musicals
Das Musicalmagazin
The Fantasticks
[...] Kathrin Kondaurow, die Intendantin der Staatsoperette Dresden, hat bei der Inszenierung selbst Hand angelegt und absolutes Geschick bewiesen. […] Peter Christian Feigel und seine Musiker bilden ein erstklassiges Fundament, auf dem die Darsteller wie auch das Ballett der Staatsoperette die Choreografien von Jörn-Felix Alt umsetzen und stimmlich wie tänzerisch überzeugen. Seydlitz und Liske führen ihre Rollen in gekonnter Komik aus und bringen das Publikum zum Lachen. Günzel, Rothfuss und Wendorff überzeugen besonders durch ihre starken Stimmen, die sehr schön miteinander harmonieren. Laila Salome Fischer interpretiert die Rolle der Luisa mit einer perfekt beherrschten Klassik. Ihre Stimme dringt besonders klar und verständlich in den Zuschauerraum. Der sonore Bariton von Christian Grygas gibt EI Gallo eine Tiefe, die dieser Figur würdig ist. […] Gesungen wie gesprochen überzeugt Grygas durch eine klare Aussprache mit perfekter Betonung – ein absolutes Highlight. [...]
12. Juni 2021 | Andreas Schwarze
Dresdner Neueste Nachrichten
Originell im Glück
Bravos für die Premiere „Die Fantasticks“ in der Staatsoperette Dresden.
[…] zeitgemäße […] Interpretation und visuell fesselnde […] Umsetzung modernen Theaters […] Marcus Günzel und Bryan Rothfuss […] ziehen alle Register ihres brillanten komödiantischen und sängerischen Könnens. […] Ein überragender Christian Grygas gibt den Mephisto in dieser Komödie, der hier El Gallo heißt, und beherrscht als vollendeter Sänger-Darsteller die Szene. […] Eve-Rijana Rannik (Klavier), Simone Geyer (Harfe), Marco Antonio Arrigada Chacón (Kontrabass), Clemens Amme (Schlagzeug) und Peter Christian Feigel (Keyboards) realisieren die Partitur meisterhaft und szenegerecht. […] Mit ihrer ersten Regiearbeit in Dresden hat Kathrin Kondaurow einen sehenswerten Diskussionsbeitrag zu ihren Vorstellungen über die Weiterentwicklung des heiteren Musiktheaters geliefert.
12. Juni 2021 | Heiko Nemitz
Dresdner Morgenpost
Der Conférencier stiehlt Fantasien
Premiere des Musicals „Die Fantasticks“ an der Staatsoperette Dresden
[…] Intendantin Kathrin Kondaurow hat mit ihrem Regie-Debüt einen hinreißenden Musical-Cocktail gemixt. […] (Laila Salome) Fischer und (Gero) Wendorff schmachten hingebungsvoll, (Marcus) Günzel und (Bryan) Rothfuss amüsieren als Körper-Komiker – und (…) (Christian) Grygas zieht als mitspielender Erzähler ohnehin alle in seinen Bann. […] brillante(s), sechsköpfige(s) Ballett-Ensemble […], das […] an den entscheidenden Stellen Tempo und Pfeffer ins Geschehen bringt.
7. Juni 2021 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
Höhenflüge auf der Bühne, Begeisterung im Saal
Es war ein beflügelter Auftakt, mit dem die Staatsoperette ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen hat. […] Mit der Musik des „Rat Pack“, jener Entertainergruppe rund um Frank Sinatra, prägte ein stimmungsvoller, froh machender und mitreißender Sound das Programm. […] Das […] Orchester zeigte sich in bester Spiellaune, einige Mitglieder glänzten mit jazzigen Soli. […] Die Arrangements des Posaunisten und für einige Nummern Gastdirigenten Manfred Honetschläger spielen mit den Qualitäten des Orchesters. Zum
satten Big-Band-Sound kamen Streicher, Holzbläser, Harfe. Man klotzte, statt zu sparen. Das klang gut […]
[Andreas Sauerzapf, Markus Günzel und Christian Grygas] interpretierten [die Songs] mit Temperament und gaben ihnen ganz unterschiedliche Charaktere. […] Als Stargast angekündigt, ergänzte Vasiliki Roussi das Solistenquartett. […] Sie stellte […] ihre Ausstrahlungskraft, ihre faszinierende Stimme und tänzerische Begabung beeindruckend unter Beweis.
[...] Mandy Garbrecht hatte vier Trümpfe in der Hand, um auf dem schmalen Gang zwischen Orchester und Publikum eine eindrucksvolle, abwechslungsreiche Choreografie voller Tempo, präzise und doch mit einer gewissen Nonchalance, zu entwickeln. […]
Lässig und mit viel Lockerheit führte Peter Christian Feigel die Moderation des Abends. […]
Zum großen Finale kam dann natürlich zu „New York, New York“ auch „My Way“ und L.O.V.E.: Ganz großes Kino! Das Publikum wollte, dass es nie aufhört.
28.9.2020 | Nicole Czerwinka
Dresdner Neueste Nachrichten
Happy End in Hollywood
Die Staatsoperette Dresden zeigt mit Paul Abrahams „Märchen im Grand- Hotel“ ein humorvolles Spiel mit dem Spiel am Rande der Zeiten.

Maskenball im Foyer, auf der Bühne das „Märchen im Grand-Hotel“: An der Staatsoperette Dresden geht es schwungvoll hinein in die neue Saison. [...]
Regisseurin Cornelia Poppe findet einen wunderbar ironischen Ansatz und schöpft gestalterisch aus dem Vollen, um die Verwicklungen der Operette leichtfüßig auf die Bühne zu bringen. [...] das Orchester unter der Leitung von Peter Christian … swingt, schwelgt, mit Tanzmusik von Walzer bis Foxtrott ... und verströmt … auf der Bühne galante Salonatmosphäre. [...] das Ballett des Hauses in den einfallsreichen Choreografien von Mandy Garbrecht läuft zu Höchstform auf. [...] Andreas Sauerzapf … weiß nicht nur mit Charme, sondern mit samtiger Stimme zu bezaubern. Allen voran Beate Korntner und Gero Wendorff, die stimmlich vom ersten Augenblick an die Aufmerksamkeit fesseln. [...] Laila Salome Fischer … fasziniert singend wie steppend. [...] Marcus Günzel etwa gibt nicht nur den Hausmeister und den smarten Hoteldirektor, sondern sorgt als schrullige Gräfin mit Perlenkette für Brüller im Saal. [...] Das Herrenquartett beschert
herzerfrischende Momente. [...] das Sängerensemble übertrifft sich an Spiel- und Sangesfreude beinahe selbst.
28.9.2020 | Heiko Nemitz
Dresdner Morgenpost
Eine Explosion der Lebensfreude
Die Premiere am Sonnabend in der Staatsoperette war umjubelt. [...]

Auf die Bühne kommt das Stück als knackiger, semiszenischer 90-Minüter. Verblüffend: Trotz coronagemäß reduzierter Ausstattung wirkt die Inszenierung (Regie: Cornelia Poppe) ungemein opulent. [...] Neben Marcus Günzel als tirilierende Gräfin weiß vor allem Laila Salome Fischer als vor Optimismus berstendes All-American- Girl zu überzeugen. Zusammen mit dem bestens aufgelegten Ballett serviert sie überbordende Spiel- und Stepptanzlust - famos!
Wer nach dieser Explosion purer Lebensfreude nicht fröhlich pfeifend nach Hause tänzelt, muss ein Miesepeter sein, dem wirklich nicht zu helfen ist.
28.9.2020 | Boris Michael Gruhl
Musik in Dresden
Manchmal kommt es anders…
[...] Filmproduzent Makintosh – mit großem Augenzwinkern gespielt von Bryan Rothfuss [...] Marcus Günzel legt mal wieder so seine Glanznummern hin [...] Tenor Gero Wendorff sowohl im Tanz als auch im Gesang ein ziemlich märchenhafter Prinz ist. [...] Mandy Garbrecht … bringt entscheidende Momente und Abläufe ein. Die Choreografin fordert, weiß aber auch, wo kontraproduktive Überforderung beginnen würde. Es wird mit Lust gesteppt, da hat Alexei C. Bernhard für das Ensemble tolle Arbeit geleistet. [...] Und nicht zu vergessen der Sound, der Klang in seiner ganzen Fülle. An klingender Lust mangelt es nicht unter der Leitung von Peter Christian Feigel: Die Operette klingt ab, das Musical kündigt sich an. Der Zeitgeist, der tänzerische Übermut in den Rhythmen der Modetänze; jazzig, schmissig, aber auch immer wieder gefühlvolle Passagen. [...]
28.9.2020 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
Traumhaftes Happy End
Die Staatsoperette Dresden macht das „Märchen im Grand-Hotel“ zu einer flotten Show, die das Hygienekonzept vergessen lässt.

Es gibt sie noch, es gibt sie wieder: heitere Theaterabende, die Corona nicht thematisieren, nicht parodieren oder problematisieren […] Cornelia Poppe ist eigentlich als Spielleiterin am Haus engagiert. Nun führte sie Regie. Dabei hat sie viel Spiellaune bei den Sängern freigesetzt. [...] Die inspirierende Choreografin an ihrer Seite war Mandy Garbrecht. Ihre Ideen, ihre vielfältigen Arrangements, die Ballettensemble wie Sänger herausfordern, ohne sie zu überfordern, geben dem Geschehen Schwung, Esprit und Witz. […] Andreas Sauerzapf [...] nutzt seinen komödiantischen Charme [...] macht den Abend zu seinem und verankert sich fest als Publikumsliebling. […] Beate Korntner gibt die Infantin Isabella begehrenswert wie unnahbar. Laila Salome Fischer spielt, singt, tanzt und steppt den weiblichen Gegenentwurf, die lebenstüchtig zupackende Marylou/Mabel.
Herausragend im Ensemble ist außerdem Marcus Günzel, der mit schöner Stimme den Grand-Hotel-Besitzer, aber falsettierend auch eine Gräfin und schließlich selbst den Hausmeister singt. […] als Produzent Makintosh – herrlich skurril Bryan Rothfuss […] und ein Herren-Quartett, das in unterschiedlichen Rollen im Stile der Comedian Harmonists einen trefflichen Chorersatz bildet.

22. Juni 2020 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
Kleine Shows ganz groß
Die Staatsoperette Dresden beglückt ihr Publikum jetzt auf hygienekonforme Art gleich von fünf Bühnen aus.

[...] Statt im Saal zu spielen, schickt die Staatsoperette Dresden fünf Gruppen zu jeweils 25 Besuchern spazieren zu den übers Areal verteilten Spielstätten [...] Andreas Sauerzapf und Elmar Andree, unterstützt von dreiköpfifger Band und Mitgliedern des Chores, beschwören Berliner Luft, Herz und Schnauze. Das steigert sich auf der Hauptbühne, wo Christian Grygas und Steffi Lehmann mit Charme und Bühnenzauber in die Welt der Wiener Operette eintauchen.Christian Garbosnik leitet das Salonorchester der Staatsoperette mit bezaubernden Soli etwa des Konzertmeisters Bernhard Geyer-Linsmann [...] Im Kranfoyer improvisieren Natalia Petrowski (Klavier) und Alexander Bersutskky (Geige) zu „La vive en rose“. [...] Laila Salome Fischer glänzt mit französischen Chansons [...] Auf der Laderampe des Theaters ist Endstation Dresden. Hier präsentieren Markus Güntzel und Silke Richter mit Witz, Charme, tänzerischem Pfiff und vielseitiger Stimme Ausschnitteaus DDR-Operetten. [...] Manchmal wehen Klänge aus „Berlin“ oder „New York“ herüber. Das rundet die Geschichte eines gelungenen Abends ab. Aufatmen für alle. Die Operette lebt.
Dezember 2019 / Januar 2020 | Wolfgang Jansen
musicals – DAS MUSICALMAGAZIN
FOLLIES
Gewagt – gewonnen
Kathrin Kondaurow, die neue Intendantin der Staatsoperette Dresden, beweise Mut. Anders kann man es kaum ausdrücken. […] Sie wagt – und gewinnt! Es ist erstaunlich. Und wunderbar. Und anrührend. Die Inszenierung von Martin G. Berger gelingt auf so glückliche Weise, wie es wohl niemand unter den Premierengästen für möglich gehalten hatte. […] Wie es Berger mit den exzellenten Solisten gelingt, uns immer tiefer in das Innenleben der Figuren hineinzuführen, ist enorm spannend und gehört zu den kleinen Wundern dieser Inszenierung. [...]
Peter Christian Feigel als musikalischer Leiter feierte förmlich die Kompositionen Sondheims, die er mit seinem Orchester mal sensibel, mal jazzig bläserstark zu Gehör brachte. Prachtvoll! Und auf der Bühne eine Riege brillanter Darstellerinnen und Darsteller, die hier gar nicht alle genannt werden können. Frederike Haas als Sally, […] Christian Grygas als Buddy, […] Franziska Becker als Phyllis, […] Marcus Günzel als Ben, […] Bettina Weichert als Carlotta, die mit einem auf die DDR bezogenen Neutext von „l'm still here” zu punkten versteht, […] Stefanie Dietrich als Stella, die mit einer mitreißenden Stepp-­Performance das Haus zum Toben bringt.

30.4.2018 | Wieland Schwanebeck
Dresdner Neueste Nachrichten
Ein Kessel Kriminelles
Die Dresdner Staatsoperette legt eine tatsächlich turbulente »Dreigroschenoper« auf

[…] Dramaturg Heiko Cullmann und Regisseur Sebastian Ritschel (der ferner für Kostüme und Licht-Design verantwortlich zeichnet) lassen von Beginn aneine betont flotte Sohle aufs Parkettlegen, so dass die Welt vielleicht nicht nobel, aber doch mit dem einen oder anderen ausgelassenen Tanz auf dem Vulkan untergehen darf (Choreographie: Simon Eichenberger). […] Christian Garbosnik führt sein Orchester äußerst geschwind durch das fröhliche Bacchanal – der Kanonensong wird tatsächlich im Tempo einer Kanonenkugel abgefeuert, und im Eifersuchtsduell zwischen Polly Peachum und Lucy Brown dürfen die Fetzen fliegen. Überhaupt wird nicht am Spektakel gegeizt: Etwas Inferno und Zaubershow gesellensich zu Burlesque und Slapstick-Kino, Rifail Ajdarpasics Bühnenbild verschneidet Bordell, Gerichtssaal und die Doktor-Mabuse-artige Kommandozentrale des Bettlerkönigs Peachum mit Geisterbahn, Karussell und Spiegelkabinett. 
[…] Marcus Günzel interpretiert den Macheath stringent als charmantes Monstrum mit einer Ahnung von Gustaf Gründgens‘ Mephisto […] Aus dem Ensemble um ihn herum stechen besonders Silke Richter und Elmar Andree als windiges Ehepaar Peachum und die glänzend aufgelegte Olivia Delauré als ihre Tochter Polly heraus – letztere vollbringt die Wandlung vom Mauerblümchen zur Gangsterfurie mit dem wuchtigen Solo einer einzigen Szene. Auch Bettina Weicherts Spelunken-Jenny und Christian Grygas als zum Two-Facegeschminkter Tiger Brown machen ihre Sache sehr gut.
30.4.2018 | Rainer Kasselt
Sächsische Zeitung
Von Ohrwurm zu Ohrwurm
In der Staatsoperette Dresden wird »Die Dreigroschenoper« von Brecht und Weill zur schmissigen Jahrmarktsrevue 

[…] Die Ausstattung von Rifail Ajdarpasic spart nicht an riesigen Pappfiguren, lebensgroßen Pferden und fabelhaften Lichtinstallationen. Regisseur Ritschel spielt souverän mit Jahrmarkt- und Show-Effekten der Zwanzigerjahre. Im Eifersuchtsduett zwischen Polly und Zweitfrau Lucy wird eine der beiden Jungfrauen zersägt, gut gesungen und gespielt von Olivia Delauré und Julia Danz. Die gestandenen Solisten der Staatsoperette behaupten sich nicht nur gesanglich, sondern auch spielerisch wacker. Eine famose Charakterstudie als polternde und praktische Mrs. Peachum bietet Silke Richter, ein Höhepunkt ihre »Ballade von der sexuellen Hörigkeit«. Ein Feuerwerk an Humor, Akrobatik und spöttischem Aufbegehren brennen die sechs Banditen (Jannik Harneit, Bryan Rothfuss, Nikolas Gerdell, Dietrich Seydlitz, Andreas Sauerzapf und Gerd Wiemer) ab. In ihren Clowns-Kostümen wird die schräge Sechserbande zum Hingucker des Abends. 
[…] Eine Klasse für sich ist Marcus Günzel als Mackie Messer. Mit tätowierter Brust und grüner Perücke betört er die holde und weniger keusche Weiblichkeit. Er behält die Ruhe in den kritischsten Situationen, ist so verlogen wie verrucht, so charmant wie verwegen. Großartig der Kanonensong, den er gemeinsam mit Freund und Polizeichef Tiger-Brown (Christian Grygas) anstimmt.
Die Zuhälterballade, in der er sich mit Spelunken-Jenny (Bettina Weichert) an jenes halbe Jahr erinnert, als sie von seinem Kopf und ihrem Bauch lebten, »in dem Bordell, wo unser Haushalt war«, ist ein Hit der Inszenierung. 
[…] Kapellmeister Christian Garbosnik leitet das verkleinerte Orchester des Hauses mit Pfiff und Tempo, singt fast jeden Song mit.
4.9.2017 | Jens Daniel Schubert
sächsische Zeitung
Frau Luna und die Pusebachen - Rezension zum »Saisoneröffnungskonzert«
»Mit Olivia Delauré und Marcus Günzel moderiert ein Sängerpaar aus der ersten Solistenreihe des Ensembles. Witzig und mit vielen pointierten Einfällen.«