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Oper
Die lustigen Weiber von Windsor
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22. Oktober 2022
Frau Fluth und Frau Reich vergleichen zwei dubiose Liebesbriefe: im Wortlaut identisch, beide signiert von John Falstaff, ein Draufgänger auf Urlaub, der auf erotische Abenteuer mit gleich zwei Damen hofft. Doch weit gefehlt, denn Frau Fluth und Frau Reich planen einen Reigen an Rachetaten, in dem kaum jemand verschont bleibt. Eifersüchtige Ehemänner, falsche Bräute und windige Schwiegersöhne werden ins Feld geführt, bis am Höhepunkt des Intrigenspiels dem liebeshungrigen Bewerber seine Strafe genüsslich serviert wird.
In seiner Vertonung des Shakespeare-Stoffs verbindet Otto Nicolai die Innigkeit der deutschen Romantik kunstvoll mit dem melodischen Reichtum der italienischen Oper. Seine Fähigkeit der musikalischen Ironie wird von Regisseurin Noa Naamat weitergeführt, wenn sie die zwischenmenschlichen Verwerfungen der Figuren durchleuchtet, Geschlechterrollen im Wandel kommentiert und vor allem auf das Komödienspiel der beiden Protagonistinnen fokussiert.
In seiner Vertonung des Shakespeare-Stoffs verbindet Otto Nicolai die Innigkeit der deutschen Romantik kunstvoll mit dem melodischen Reichtum der italienischen Oper. Seine Fähigkeit der musikalischen Ironie wird von Regisseurin Noa Naamat weitergeführt, wenn sie die zwischenmenschlichen Verwerfungen der Figuren durchleuchtet, Geschlechterrollen im Wandel kommentiert und vor allem auf das Komödienspiel der beiden Protagonistinnen fokussiert.
PROGRAMMHEFT „Die lustigen Weiber von Windsor“
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Audioeinführung
Pressestimmen
[…] Steffi Lehmann gibt die alternde Diva Fluth stimmlich stark und mit darstellerischer Hingabe, sie ist zunächst der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Brillant lässt sie die verschiedenen Facetten ihres kräftigen Soprans schimmern und verlieht der Figur Dominanz. An ihrer Seite ist Silke Richter in der Rolle der Frau Reich […] ist stimmlich wie dramaturgisch stets ein starker Anker. […] Andreas Mattersberger gibt den Falstaff als naiven Kerl, statt raffinierten Verführer. Stimmlich durchdringend, stolpert er auf der Suche nach dem Glück beharrlich von einem Fettnapf in den nächsten. […] Im Reigen der Herren sticht neben Falstaff vor allem Chao Deng als rasend eifersüchtiger Herr Fluth heraus. […] Christina Maria Fercher und Timo Schabel […] entzücken vom ersten Kuss bis zum finalen Jawort im Mondenschein. […] Johannes Prell spornt das Orchester der Staatsoperette Dresden in der Premiere zu Höchstleistungen an. Die Leichtigkeit der eingängigen Melodien trifft bei Nicolai auf ernsthaft romantische Tiefe. Aus diesem Kontrast schöpft das Orchester die buntesten Klangfarben und koloriert die Handlung beinahe wie im Kino. […] Das Publikum jubiliert mit den pfiffigen Weibern. Spiel, Satz und Sieg.
Schon Nicolai und sein Librettist Salomon Hermann Mosenthal haben für ihre 1849 uraufgeführte komische Oper die Frauen in den Mittelpunkt gestellt. Im Hier und Heute umso moderner: Diese Frauen lassen sich nichts mehr sagen, sie haben das Sagen! […] Das Orchester der Staatsoperette unter Leitung von Chefdirigent Johannes Pell hält leichtfüßig die Waage zwischen deutscher Romantik und italienischer opera buffa, über der die (oft koloratursatten) Arien glänzen. Diese zeitlos-moderne, schwungvolle Opern-Komödie ist ein champagnerprickelndes Vergnügen.
Fazit: Die Produktion ist ein schön musizierter, bunt-heutiger Beitrag, der das Repertoire attraktiv ergänzt.